Ziel der Einführung einer optimierten Fertigungsplanung ist eine kostenreduzierte und wirtschaftliche Fertigung
Diese ermöglicht, die Auftragsdurchläufe weiter zu beschleunigen und dabei die Kapazitäten noch besser auszulasten.
Dadurch wird die Marktposition von Unternehmen beständig weiter gestärkt. Das geschieht zum einen über die Produkte, zum anderen über ausgefeilte Dienstleistung.
Und das heißt in der Schleiftechnik-Branche vor allem: Zeit und Kosten sparen. APS soll nun dafür sorgen, dass zunächst vor allem die Neuanfertigung komplexer Werkzeuge einschließlich Beschichtung noch schneller wird. APS ermöglicht erstmals eine realistische Planung aller am Produktentstehungsprozess beteiligten Ressourcen – und das zeitnah und ad hoc.
Kurzfristige Aufträge mit kleinen Stückzahlen sind die Regel. Immer wieder muss man schnell und flexibel auf neue und veränderte Aufträge reagieren, ohne das gesamte Auftragsgerüst ins Wanken zu bringen. Und schließlich darf die von Kunden geforderte Flexibilität nicht zu regelmäßigen Sonderschichten und anderen Kunstgriffen führen, um das Kostenniveau halten zu können. Es sind schnelle und trotzdem exakte Planungsergebnisse gefordert, die ohne „Terminjäger“ in der Fertigung durchsetzbar sind.
Mit APS ergeben sich realistische Fertigungstermingerüste. Es werden nicht nur Maschinen oder Maschinenbediener verplant, sondern beispielsweise auch Einrichter. Jede Planung ist hinfällig, wenn drei Maschinen gleichzeitig stehen, weil nur ein Einrichter verfügbar ist. Und es macht wenig Sinn, Aufträge mit hohem Aufwand durch die Fertigung zu drücken, wenn am Ende die Teile mehrere Tage auf der Rampe stehen, weil die Tourenplanung der Auslieferung nicht passt.
APS berücksichtigt alle Kapazitäten und kann bei Änderungen ad hoc neue Termine für alle Arbeitsgänge aller Aufträge berechnen, wenn sich Veränderungen ergeben. Damit sind auch sehr schnell realistische Aussagen über mögliche Liefertermine möglich. Umplanungen, um wichtige Aufträge vorrangig durch das Unternehmen zu schleusen, ohne das gesamte Auftragsnetzwerk zu stören, sind quasi in Echtzeit möglich. Dabei ist der jeweilige Meister oder Fertigungsleiter nicht aus der Verantwortung entlassen. Er muss kleinere Störungen und Probleme in Eigenregie beheben können.
Besser planen – Woher kommen die Daten?
Planungen nach der APS-Systematik sind mit herkömmlichen nicht vergleichbar. Dementsprechend sind teilweise anders aufgebaute Datenstrukturen erforderlich. In den Unternehmen sind bereits Arbeitspläne, Sollzeiten und andere Stammdaten weitgehend aktuell und vollständig, allerdings nicht detailliert genug. In Gesprächen mit den Verantwortlichen werden Gruppen von Mitarbeitern mit vergleichbaren Qualifikationen und Arbeitszeiten von gleichwertigen Maschinen sowie Regeln für einzelne Arbeitsgänge definiert. Beispielsweise sind Abhängigkeiten zwischen der Anzahl der Mitarbeiter je Tageszeit oder Wochentag und Seriengrößen bei der Terminplanung zu berücksichtigen. Damit können auch die mannarmen oder mannlosen Schichten mit CNC Schleifzentren und Lasertechnologie problemlos in die Planung einbezogen werden. Das Planungsmodul kann sich aus den Gruppen die jeweils benötigten Ressourcen reservieren und einzelnen Aufträgen zuordnen. Die Konvertierung der vorhandenen Arbeitspläne kann daraufhin weitgehend automatisiert ablaufen.
Investitionen müssen sich rechnen
Hinter der Entscheidung pro APS steht strategisches, kaufmännisches Kalkül. Kundenzufriedenheit auf der einen und Kostensenkungen auf der anderen Seite sollen unter einen Hut gebracht werden. Täglich laufen in der Schleiftechnik-Branche unterschiedliche Anfragen im Bereich Neuanfertigungen und Nachschärfen mit oder ohne Beschichtung der Kunden ein. Die beziehen sich nicht nur auf Kosten, sondern vor allem auf Liefertermine. Die Kunden bestellen Werkzeuge häufig erst dann, wenn sie selbst den Kundenauftrag im Haus haben. Und dann wird es in aller Regel eilig. Wichtigstes Mittel zur Kundenbindung ist deshalb eine verbindliche und schnelle Lieferterminzusage. Wird nicht pünktlich geliefert, dann hat der Kunde in aller Regel ein ernstes Problem. APS versetzt Unternehmen in die Lage, Termine exakt zu kalkulieren. Je nach Komplexität des Produkts dauern Ad-hoc-Abfragen zwischen wenigen Sekunden und maximal einer Minute.
Nicht minderbedeutend ist die Sicherheit, mit der auch kritische Anfragen gehandelt werden: Wenn der Kunde den errechneten Liefertermin, beispielsweise acht Wochen, nicht akzeptieren kann, besteht die Möglichkeit abzuprüfen, ob nicht auch in fünf Wochen geliefert werden kann. In wenigen Sekunden sind die Auswirkungen auf alle um die gleichen Ressourcen konkurrierenden Aufträge sichtbar. Damit steht, auch unter Kostengesichtspunkten, frühzeitig eine klare Entscheidungsgrundlage für die einzuleitenden Maßnahmen zur Verfügung.
Kosten senken durch Organisation statt Investition
Parallel zum Ziel hoher Kundenzufriedenheit durch optimale Liefertermine, sind nachhaltige Kostensenkungen angestrebt. APS soll mehr Effizienz durch eine „getunte“ Organisation, statt neuer Maschinen bringen. Die APS-Technologie erlaubt es, mehr Aufträge anzunehmen, ohne den Personalbestand oder den Maschinenpark immer wieder massiv aufstocken zu müssen. Es wird geringeres Investment bei steigender Auslastung erreicht.